Wie angekündigt kam das Gewitter heute Nacht. Es hat ganz schön gerummst und geschüttet. Die Stiefel habe ich gerade noch rechtzeitig vom Balkon hereingeholt.
Nach den Frühstück (Knäckebrot, Marmelade und Instant Kaffee) war es leider immer noch regnerisch. Dabei ist uns dann aufgefallen, dass die Regenhandschuhe, die wir zuletzt am Brenner gebraucht hatten, die ganze Nacht im Regen auf den Koffern lagen. Zum Glück sind die wasserdicht, so kann das Regenwasser von letzter Nacht erstmal nicht wieder raus…
Als wir losfahren wollten, war unsere Gastgeberin leider nirgends auffindbar. Nach mehreren Versuchen durch rufen und klopfen auf uns aufmerksam zu machen, haben wir den Schlüssel in die Zimmertür gesteckt, ihr eine Nachricht über die Air BnB App geschickt und sind dann aufgebrochen. Mittlerweile hat sie uns geantwortet, dass es so vollkommen in Ordnung war.
Anfangs hat es auf unserem Weg in Richtung Una Nationalpark nur leicht genieselt später dann richtig geschüttet. Highlight war ein LKW der durch eine Pfütze gefahren ist. Dabei hat er so viel Wasser hochgeschleudert, dass es sich angefühlt hat, als hätte jemand gegen den Helm geschlagen. Echt heftig.
Irgendwann war es dann einfach zu viel und wir haben in einem Restaurant am Straßenrand Pause gemacht. Fast zwei Stunden. Dann hat der Regen endlich nachgelassen und die Temperatur ist auch langsam gestiegen. Zwischendurch hatten wir nur noch 13 Grad.
Im Nationalpark angekommen wussten wir, dass unser Ziel „Martin Brod“ teilweise nur über eine unbefestigte Straße erreichbar sein soll. Wegen dem Regen waren wir sehr skeptisch, ob wir das machen sollten. Um so überraschter waren wir, als wir plötzlich im Ort und nur noch 50 Meter von den „kleinen Wasserfällen“ entfernt waren.
Ungefähr 5 Minuten Fußweg entfernt ist dann auch schon der „große Una Wasserfall“, den wir uns natürlich auch angesehen haben.
Etwas weiter entfernt, ca. 15 km, liegt auch schon der nächste beeindruckende Wasserfall „Štrbački Buk“. Auf dem Weg dorthin haben wir dann auch die unbefestigte Straße gefunden. Die ist aber durch den Verkehr so planiert, dass es sich fast wie auf Asphalt fährt.
Am Parkplatz angekommen wollte ein Parkangestellter sogar eine Holzbank aus dem Weg räumen, damit ich das Motorrad gut parken kann. Ich habe ihm dann zu verstehen gegeben, dass ich das auch ohne so viel Action hinbekomme.
Von den Wasserfällen ging es weiter Richtung Bihac und dort in der Nähe über die Grenze nach Kroatien. Bei der Einreise nach Bosnien-Herzegowina hatten wir die längste Strecke im Niemandsland, heute die wohl kürzeste. Ausreise Bosnien-Herzegowina und Einreise Kroatien sind maximal 5 Meter voneinander entfernt. Beides ging wieder absolut problemlos.
Heute haben wir wieder ein Zimmer über Air BnB gebucht, weil die Campingplätze rund um die Plitvicer Seen echt schlechte Kritiken haben.
Da es 15 km um unsere Unterkunft kein Restaurant gibt hat Svetlana, unsere Gastgeberin, und ihr Mann für uns gekocht. Ein gemischter Grillteller für uns beide und zum Nachttisch noch Pflaumenstrudel. Alles total lecker und viel zu viel.
Außerdem gab es noch einen selbstgemachten Kirschlikör für Jana und für mich einen erstaunlich milden, von Svetlanas Mann selbstgebrannten Schnaps. Zum Glück haben wir keinen Platz für zusätzliches Gepäck…
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